Shoppingcenter-Entwickler und -Betreiber SES Spar European Shopping Centers ist im Vorjahr gewachsen – nicht nur beim Umsatz, sondern auch nach der Anzahl der Center. In Norditalien wurde im September 2023 die Shoppingmall Il Grifone in Bassano del Grappa mit 20.000 Quadratmetern erworben. Bei diesem 2009 eröffneten Center werde man nun "das Ambiente verbessern", sagt SES-CEO Christoph Andexlinger.

Das Center Il Grifone in Bassano del Grappa hat die österreichische SES im Vorjahr erworben.
SES

In Kroatien hat die SES gleich zwei Baustellen, denn Ende März wurde einerseits mit dem Komplett-Refurbishment der Mall King Cross in Zagreb begonnen. Der Standort erhält unter anderem einen neuen zentralen Platz sowie Gastronomieflächen mit Außenanbindung, außerdem werden die Verkaufsflächen adaptiert und auch erweitert. Die Fertigstellung ist für den Spätsommer 2025 geplant. Andererseits wird heuer auch der Bau des S-Parks in der Innenstadt von Varaždin beginnen. Das Center mit 11.500 Quadratmetern Verkaufsfläche wird auf dem Areal einer fast zur Gänze schon stillgelegten Textilfabrik errichtet.

"Soft Opening" von Harry's Home Lienz

Das mittlerweile 31 Standorte in sechs Ländern umfassende Portfolio der SES wächst auch in Österreich, wo in Lienz gerade ein Soft Opening läuft, in diesem Fall handelt es sich aber um ein Hotel. Die offizielle Eröffnung von Harry's Home wird laut Andexlinger im Juni stattfinden. Es wird "vorläufig das einzige Hotel bleiben", sagt Andexlinger. Grundsätzlich tue ein Hotel einem Shoppingkomplex gut und sorge für zusätzliche Frequenz. Der dazugehörige Shoppingkomplex befindet sich aber nach wie vor erst im Planungsstatus.

Der Europark in Salzburg kann demnächst erweitert werden.
SES/Eva Trifft

Europark-Erweiterung in Salzburg

In Salzburg laufen auch die Planungen an der Erweiterung des Shoppingcenters Europark. Für das jahrelang politisch sehr umstrittene Projekt wurde seitens der Stadt nun die Widmung beschlossen, die Genehmigung vom Land steht noch aus. "Im Sommer sollte es so weit sein", sagt Andexlinger. Der CEO rechnet mit einem Baustart im kommenden Jahr. Das Center, das bereits rund 50.000 Quadratmeter an verpachteter Fläche (ohne Ikea) umfasst, soll um 8.500 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert werden. Mit einer Fertigstellung rechnet Andexlinger dann für Ende 2026 oder Anfang 2027.

In Österreich betreibt das Unternehmen 16 Shoppingmalls, einen Retailpark sowie die gemanagte Einkaufsstraße in der Seestadt Aspern. Auch dort laufen bereits die Vorarbeiten für die Erweiterung der Einkaufsstraße nördlich des Sees. Im Jahr 2023 verzeichneten die österreichischen Standorte ein Umsatzwachstum von 4,9 Prozent auf über zwei Milliarden Euro.

In allen sechs Ländern, in denen die SES aktiv ist (neben Österreich noch Slowenien, Italien, Kroatien, Ungarn und Tschechien) wuchs die Besucherzahl in den Einkaufszentren um 5,2 Prozent auf 112 Millionen Menschen. Der Umsatz der eingemieteten Geschäfte und Lokale erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 3,32 Milliarden Euro. Berücksichtige man die Inflation, seien zwei Drittel der Häuser auch real gewachsen, sagt Andexlinger, ein Drittel liege auf gleichem Niveau oder leicht unter dem Vorjahr. "Ich bin sehr guter Dinge, die Kaufkraft ist durch hohe Lohnabschlüsse gestiegen."

46 Millionen in Modernisierungen investiert

In Instandhaltung, Energiesparmaßnahmen und Modernisierungen hat das Unternehmen im Vorjahr rund 46 Millionen Euro investiert. Unter anderem wurden auf zahlreichen Einkaufszentren neue Photovoltaikanlagen errichtet oder die Klimaanlagen an die Besucherfrequenz angepasst. Am Dach des Centers Varena Vöcklabruck wurde etwa im vergangenen September eine PV-Anlage in Betrieb genommen. Dadurch könne man dort nun ein Drittel des benötigten Stroms selber produzieren, nur noch ein Drittel müsse man zukaufen – denn gleichzeitig habe man auch Einsparungsmaßnahmen ergriffen, die ein weiteres Drittel ausmachen, erklärt Andexlinger im Gespräch mit dem STANDARD.

Im Vorjahr wurden auch bereits alle fünf SES-Center in Slowenien mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. In Italien erhielt das Le Brentelle in Padua eine solche Anlage. Insgesamt verfügt SES derzeit über 45.000 Quadratmeter PV-Flächen zur Eigenstromproduktion, sieben davon auf Center-Dächern in Österreich. (mapu, 25.4.2024)