Diesmal kam man ganz ohne Schwitzkasten für den ORF-Satiriker aus: Bis ins Zillertal, zum Trachtengroßevent Gauder Fest, machte sich Peter Klien auf, um Politiker in hoher Dichte und doch auch einmal auch FPÖ-Chef Herbert Kickl vor sein Mikrofon zu bekommen. Und so entspann sich trotz recht gewagter Einleitung unter dem Regenschirm immerhin ein kurzer Dialog über die Blödheit des Berufes des anderen. Nachzusehen in der jüngsten Folge der ORF-Satireshow Gute Nacht Österreich von Freitagabend.

Peter Klien (ORF) befragt Herbert Kickl (FPÖ) beim Gauderfest im Zillertal.
"Mir wäre das zu blöd", erklärt FPÖ-Chef Herbert Kickl ORF-Satirereporter Peter Klien beim Gauderfest im Zillertal. Klien "wäre auch zu blöd, mich da raufzustellen und gegen alle zu hetzen".
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

Von Braunvieh und Blödheit

Kliens Intro lässt erfahrene Gute Nacht Österreich-Beobachter gleich nach dem Arm einer blauen Security-Fachkraft Ausschau halten: "Herr Kickl, warum sind Sie denn heute schon gekommen? Die Ausstellung vom Braunvieh kommt doch erst morgen." Der FPÖ-Chef lässt sich diesmal auf eine gelangweilt vorgebrachte Antwort ein: "Ahahaha, der war guat. Aber so guat a net, wie Sie glaub'n. Ehrlich gesagt, frag ich mich manchmal, ob Ihnen des net zu blöd ist."

Sichtlich nein, aber Kickl schmiedet die Idee ein Stück weiter: "Man kann ja Geld auf solche Weise verdienen oder auf solche Weise. Ehrlich gesagt, mir wäre das ein bissel zu blöd." Kommt jetzt gleich der Hinweis auf die Geschichte von Kickls einstiger Agenturbeteiligung, die Ideenschmiede hieß, zurück? Klien kontert grundsätzlicher: "Mir wäre auch zu blöd, dass ich mich auffe stell und gegen alle anderen hetz."

Was danach geschah, erspart der Schnitt zu Kliens Verabschiedung vom Gauderfest im Zillertal. Einen Schwitzkasten oder Vergleichbares hätte das Publikum aber wohl zu sehen bekommen.

Das Dirndlkleidllächeln

Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zeigt ihr "charmantes Lächeln", und zwar diesmal "das Dirndlkleidllächeln". Auch Sigrid Maurer (Grüne) lächelt ohne Dirndl. "Da geh ich gleich einmal auf die Knie, damit wir auf Augenhöhe sprechen können", eröffnet Klien das Gespräch mit der sitzenden Klubchefin, die einwendet: "Dabei bin ich gar nicht so kloan wie der Kickl."

"Hallo, der Papi gehört dazu!"

Bevor Klien Kickl erwischt, hat er sich, jedenfalls im Sendungsbeitrag, schon durch Politiker in hoher Dichte gefragt. Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer etwa stößt mit Schnaps und Kickl an und hängt dann beim Interview recht gaudig über dem Deko-Bretterzaun zwischen den Biertischen, als Klien ihn fragt: "Heute kommt niemand von der Sozialdemokratie, ist das richtig?" "Ja", strahlt Dornauer, "weil der einzig bundesrelevante Politiker schon hier ist."

"Aber Sie werden sich ja nicht zur Sozialdemokratie rechnen, oder?", wendet Klien ein. Dornauer: "Na logisch, hallo, der Papi gehört dazu!"

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) fragt Klien, ob er weiß, wo Norbert Totschnig ist. "Da müssen Sie noch ein bissel schauen, den finden Sie sicher noch", antwortet der lächelnd. "Viele kennen Sie nicht, wollen Sie sich vorstellen, mit Namen und voller Funktion?", macht Klien munter weiter. "Es kennen mich immer mehr."

Beim Fest trinkt man übrigens, wie eine Besucherin im Dirndl mit sehr ernstem Ausdruck in ihrer nicht enden wollenden Aufzählung erwähnt, auch "Rum mit Cognac". Das erklärt doch einiges hier. (Harald Fidler, 11.5.2024)